Mai 10

Hin und Her macht Taschen leer

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Kindheit: Weltspartag 

Am Weltspartag gab es Geschenke. Da spart jedes Kind gern! Ich hatte ein Sparschwein und ein Sparbuch und brachte meine Münzsammlung am Weltspartag zur Sparkasse und liiiiebte es, die Geldrollen von Hand zu formen. Das hatte ich von meinem Vater, der Münzen und Dollarscheine sammelte – für schlechte Zeiten.

Als Auszubildende steckte ich meine vermögenswirksamen Leistungen – immer noch in der Hochzinsphase – in einen Bausparvertrag, der später beim Hauskauf zum Einsatz kam.

Der VWL-Lehrer in der Berufsschule weckte Neugier auf mehr Geldwissen, und so studierte ich BWL. Ich finanzierte mich über Buchhaltungsjobs, als andere kellnerten.

Studium: Anlegerclub

Im Studium gründete ich hochmotiviert einen Anlegerclub. Wir Studenten abonnierten einen Börsenbrief, gingen zu Hauptversammlungen und wählten Einzelaktien liebevoll nach Kennzahlen aus. Ganz kurz nach Beginn erlebten wir den Crash im Oktober 1989 live und in Farbe: Unser Depotwert halbierte sich quasi über Nacht! Denn einzelne Unternehmen, deren Aktien wir hielten, meldeten sogar Konkurs an!

Danach zerfiel der Club. Nunmehr allein verlegte ich mich auf Fonds und sprach die Auswahl mit dem Bankberater meiner Hausbank ab. Regelmäßig überprüfte er mit mir das Depot und schlug mir regelmäßig vor, „diesen aktuell weniger gut laufenden“ Fonds gegen „jenen mit viel besseren Aussichten aufgrund der bisherigen Performance“ auszutauschen. Brav folgte ich der Logik, und zahlte jedes Mal Verkaufsgebühren und Ankaufsgebühren.

Jedoch rechnete ich nach einiger Zeit die Investments nach und fand heraus, dass die Substanz ihren Wert knapp gehalten hatte, das Kurswachstum nur begrenzt stattgefunden hatte, aber meine Gebühren weg waren. Vorteilhaft waren die Depotumschichtungen lediglich für die Bank mit ihren Gebühren und für den Bankberater, der seine Verkaufsziele erreichte und Provision kassierte.

So unerfreulich das schien, so lehrreich war es, denn ich lernte: Hin und Her macht Taschen leer.

Trotz einzelner Gewinne bei Aktien verlor ich jedoch die Lust an Fonds und Einzel-Aktien jeder Art und sattelte auf festverzinsliche Anleihen und Festgeld um. Da weiß man, was man hat. Auch Sparpläne für die Kinder liefen mit Zinsstaffeln.

Eigenheim als Investition

Im Trend der jungen Familien lag es damals, als Ehepaar ins Eigenheim zu investieren. Das war das Ende des Festgeldes, bescherte aber günstige Kreditkonditionen. Im Volksmund nennt man das immer noch Investition. Unter Investition verstehe ich mittlerweile eher ein Geschäft, das mir nachhaltig Einnahmen beschert. Erfreulicherweise diente die Abzahlung des Eigenheims immerhin der Disziplin. Jeden Monat ging in Form von Zins und Tilgung quasi ein Sparplan an die Bank. Ja, und dann? Nun, am Ende der Kredittilgung für das Haus waren wir die Schulden los. Toll, oder?

Nein. Leider nicht ganz, denn: es fehlte ein Festgeldpolster oder Depot als Altersvorsorge. Dabei hatten wir sogar frühzeitig extra einen unabhängigen Vermögensberater außerhalb der Hausbank aufgesucht. Sein vernichtender Rat lautete: Wir hätten gar kein Geld für den Vermögensaufbau, da wir drei kleine Kinder großzuziehen, Ausbildungen zu finanzieren und ein Haus abzuzahlen hätten.

So ein Schmarrn! Ein kleiner Sparplan damals hätte weit getragen!

Da wir ihm jedoch glaubten, setzten wir also Jahrzehnte lang auf „sicheres“ Festgeld, enttäuscht von Bankberatern, Vermögensberater und Unternehmenspleiten.

Fragen zu Geld

Wie sicher ist denn Festgeld? Nun, in Zeiten von Inflation wird es täglich weniger wert. Und wer so weitermacht, sieht seine Kaufkraft sinken: Ein Bankguthaben von 10.00 Euro aus dem November 2021 kauft heute halt nur noch Waren im Wert von damals 9.000 Euro, die heute 10.000 Euro kosten!

Und neben der Inflation tönenn Schlagworte wie Rentenlücke und Altersarmut durch die Medien. Diese Fragen wollte ich klären und ergriff eine für Leseratten typische Form von Initiative: Ich las stapelweise Finanzbücher und -Ratgeber, besuchte Kurse und sprach mit Freundinnen.

Neuer Umgang mit Geld

Am Ende eröffnete ich sogar mehrere Depots, die ich gegeneinander laufen lasse mit ihren Konditionen und Sonderangeboten – und mit ihren sehr unterschiedlichen Komfort-Stufen für die Nutzung. Wie sind Homepage, App und Dokumente aufgebaut, wie leicht logge ich mich ein und finde, was ich suche? Wie umfassend ist die Information über Wertpapiere vor dem Kauf? Wie übersichtlich sind Depotbestand und Kaufstaffeln? Meine Erfahrungen dazu gehören jedoch in einen separaten Blogbeitrag, genauso wie die Suche nach übersichtlichen Finanzapps fürs Handy und einen Portfoliomanager, der die vielen Depots an einem Ort darstellt.

Fazit heute: Den Zinseszinseffekt lasse ich nun für mich arbeiten: ich baue mir einen Depotbestand auf, verfolge die Buy-and-Hold-Strategie und kaufe bei Kurssenkungen nach. Ich nutze ETFs ebenso wie aktiv gemanagte Fonds und ein paar Lieblingsaktien als Einzeltitel.

Ich investiere in das, was ich verstehe, und lerne ständig neu dazu. Mich interessieren nachhaltige Investments, Unternehmensbeteiligungen und Peer-to-peer-Kredite ebenso wie Immobilien.

Money Party für Frauen

Am meisten jedoch interessieren mich Menschen. Deshalb teile ich mein Wissen. Studien besagen, dass viel weniger Frauen als Männer bisher aktiv investieren. Also spreche ich mit Frauen, die gern lernen. Die weg wollen von Bauchschmerzen über Geldfragen und hin wollen zur Leichtigkeit.

Da ich mit den Bankberatern nicht froh geworden bin, habe ich mich selbständig gemacht und lehre ich nun lernwillige Frauen, ihre Finanzen selber in den Griff zu nehmen. Kein Produktvertrieb, keine Provision. Das kostet lediglich ganz offen einen Invest, quasi Schulgeld für das Geld-Training.

Dies Vorgehen entspricht meiner christlichen Überzeugung, denn ich verdiene mein Geld ehrlich und transparent. Meine gläubigen Kundinnen sind meine Schwestern im Glauben, daher behandle ich sie respektvoll und liebevoll, und freue mich, wenn sie zu Freundinnen werden.

Ich glaube fest, dass Geld genauso lustig sein kann wie Party – und deshalb feiere ich mit Vergnügen Money Partys – halte die Augen offen und komm einfach dazu! Aktuell sind sie kostenfrei: www.beate.plapper.com/moneyparty/


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